Gastronomie

Wenn Sie wissen, wo einer in Montenegro lebt, werden Sie auch wissen, was er isst. Die Küche unterwirft sich dem Relief und nimmt, was die Natur bietet. Die Kochkunst von Montenegro vereint auf beste Weise die Gaben des Mittelmeeres und die Schätze der nördlichen Berge.

Sie bleibt der Tradition treu und ist wiederum offen für Experimente. In den Restaurants werden Sie die europäische Küche finden. Was Sie aber unbedingt tun sollten: zum Mittagessen Lamm- oder Zickelbraten unter dem "Satsch", Kajmak aus Piva, klare Fischsuppe und gekochten Fisch, gebratenen Karpfen und geräucherte Ukeleien probieren und all dies mit den Weinen Vranac oder Krstač begießen, mit Käsekuchen "Sirnica", Pfirsichen oder Wassermelone versüßen; sich am Nachmittag beim Nikšić-Bier entspannen, sich gegen Abend mit Traubenschnaps, Schinken, Ziegenkäse, Tomaten und Löwenzahn aufmuntern. Wenn Sie auf ein üppigeres Abendessen aus sind, dann sollten Sie dazu noch Meerbarben aus der Pfanne oder gegrillte Bernsteinmakrelen nehmen.

Das Dorf Njeguši

Unter dem Gipfel des Berges Lovćen liegt das für zahlreiche Spezialitäten bekannte Dorf Njeguši: Schinken, Käse, »Kastradina« (getrocknetes Schaffleisch) und Wurst. Schinken wird aus Schweinefleisch gemacht. Den besonderen Geschmack und das Aroma verdankt er der Mischung aus Meer- und Bergluft und dem Holz, mit dem das Feuer zum Räuchern gemacht wird.

Das Wertvolle an der Küstenküche ist die mediterrane Mäßigkeit.. Die Grundlage sind Getreide, Fisch, Oliven. Die Fischer gehen auf Fischfang im Uferstreifen mit kleinen und mittelgroßen Barken, ohne sich auf große Tiefen einzulassen. Meistens finden sich im Netz Meerbarben, kleine wohlschmeckende Fische von roter Farbe, und wenn man Glück hatte, auch Zahnbrassen, Rotbrassen, Goldbrassen. Ab Sommermitte freuen sich die Fischer über die Wanderfische: von kleinen Portions-Grüneln bis Breitstirn-Meeräschen, Bonitos, Pilotenfische, Bernsteinmakrelen und große Goldmakrelen, um gegen Sommerende große Schwärme von Stachelmakrelen und Sardellen zu fangen.

Fisch wird meistens "na gradele", "lešo",  als Brodetto oder gebraten zubereitet. Fisch "na gradele" wird auf dem Grill zubereitet. Während des Grillens wird er mit aromatischen Kräutern, meistens mit Rosmarin, bestrichen. Er wird mit einer Marinade aus Knoblauch, Petersilie und Olivenöl, mit Gemüse und Salat serviert. Fisch "lešo" wird im Wasser gekocht, dem auch Öl, Weinessig, Zwiebeln, Lorbeer und andere Gewürze hinzugefügt werden. Er wird mit Salzkartoffeln oder Mangold serviert und stellt eine exzellente Abendessenwahl dar. Das Brodetto wird aus mehreren Fischsorten (braunem Zackenbarsch, großem Drachenkopf, Muräne, großköpfiger Meeräsche, Sepia) zubereitet. Dazu wird als Beilage Polenta – eine Speise aus Maismehl – serviert.    

Karpfen in pfanne

Am Skadar-See werden meistens Karpfen und kleine Ukeleien gefangen. Die letzteren kommen in großen Mengen vor und werden deshalb getrocknet. Die Spezialitäten der Seeküche sind Karpfen aus der Pfanne, zubereitet mit Dörrpflaumen, Äpfeln, Quitten, Karpfen gebacken auf Zwiebeln, Aal mit Reis, Aal am Spieß... Besonders geschätzt ist geräucherter Karpfen. Lange behält man im Gedächtnis auch den Geschmack der getrockneten Ukeleien, leicht gebraten oder gekocht und als Salat zubereitet.

Dank der saftigen und reichen Weiden von Durmitor, Sinjajevina und Bjelasica sind Milchprodukte und Fleisch der Berge des montenegrinischen Nordens eine echte Quelle der Lebensenergie. Ohnegleichen ist der Geschmack von Lammfleisch unter dem Satsch, gegrillten oder mit Sauermilch zubereiteten Forellen und verschiedenem Wild. Zu traditonellen Bergspeisen, Katschamak und Cicwara, passt hausgemachte Sauermilch ausgezeichnet.