Traditionelle Küche

Eine Vielzahl von Restaurants, die die Nationalküche pflegen, bereiten ihre Gerichte nicht nur auf offenem Feuer, wie es alte Montenegriner getan haben, sondern lassen auch mit ihren architektonischen Lösungen die Atmosphäre traditioneller montenegrinischer Häuser erleben. Die Küsten- und Binnenlandhäuser waren meistens aus Stein gebaut.

Mitten in der Küche stand die offene Feuerstelle, über der Kochtopfketten hingen.
Manche Häuser hatten eine weitere, etwas höher liegende Feuerstelle, auf der Brot gebacken wurde. Über der Feuerstelle wurde auch Fleisch geräuchert.
In den Gebirgsgebieten wurden Holzhütten, Balkenhütten und "Savardaks" (runde Holzhütten mit Spitzdächern) ebenfalls mit offenen Feuerstellen gebaut. In alten Zeiten speisten die Familien an niedrigen Tischen auf dreibeinigen Schemeln oder bestenfalls auf dreibeinigen Lehnstühlen mit geschnitzten Halbkreisrückenlehnen sitzend.

Hähnchen im Lamm

Die traditionelle Küche hatte auch eine sehr seltsame Art von Hähnchenbraten: das Hähnchen wird gesalzen und in ein am Spieß zu bratendes Lamm oder Zickel gesteckt.
Wenn das Lamm fertig gebraten ist, dann ist auch das Hähnchen nicht nur gebraten, sondern auch außerordentlich wohlschmeckend. Manchmal wird es vor dem Essen mit Honig übergossen.

Fleisch gekocht im Schweinemagen

Den Magen vom Schwein oder einem anderen Tier gründlich reinigen. In den Magen Fleisch geben und Wasser hinzufügen. Das Ganze wird fest gebunden, mit Asche oder Glut zugedeckt oder aber über der Feuerstelle aufgehängt und gekocht

Traditionelle Fischtrockung in der Sonne

Vor dem Trocknen wird der Fisch ausgenommen und wie ein Buch aufgeschlagen. Er wird mit kleinen Holzleisten fixiert, um die größtmögliche Fläche der Sonne auszusetzen. Jeden Morgen wird er ins Meerwasser eingetaucht. Wenn die Trocknung beendet ist, wird er über dem offenen Feuer angeräuchert und in einem Papiersack aufbewahrt. Er wird in den Wintermonaten mit Weißkohl gekocht gegessen.

Waldsäfte

Wenn die Innenseite der jungen Buchenrinde, Birke, Zerreiche oder Hainbuche abgekratzt wird, findet man einen natürlichen Saft, der ausgezeichnet den Durst löscht. In wasserlosen Gebieten benutzten die Menschen während der Kriege oft diese versteckten Waldschätze.